Zwei Täler – vier Mühlen - OWV-Leuchtenberg

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Zwei Täler – vier Mühlen – ein wunderschöner Sommerabend

Sargmühle – Burgmühle

Im Geopark Bayern-Böhmen lockt das Naturschutzgebiet Lerautal mit bizarren Felsformationen und sagenhaften Granit- Flusslandschaften. Nicht umsonst wurde es 2010 als zweitschönstes Naturwunder der Heinz-Sielmann-Stiftung bundesweit ausgezeichnet. Das Naturschutzgebiet gehört zu den schönsten deutschlandweit und wurde bereits 1938 als solches ausgewiesen.
Geologische Besonderheiten wie Schafsteg, Wolfslohklamm oder Wolfslohfelsen machen neugierig und regen die Phantasie an, noch bevor man ihnen begegnet.
Etwa 20 Teilnehmer des BLLV-Kreisverbands Vohenstrauß trafen sich erwartungsvoll auf dem Parkplatz neben der Ostmarkstraße oberhalb der Sargmühle. Der eigenartige Name Sargmühle kann wohl als Sägmühle gedeutet werden. Die meisten Autos wurden rasch zur Hammermühle bei Lückenrieth (2,5 km – 3 min), dem Endpunkt der geplanten Wanderung, verbracht.
Es ging dann bergab bei herrlichem Sommerwetter vom Parkplatz zur malerisch sich durch das tiefe Tal schlängelnden Lerau. Bis zur Burgmühle ist der Wanderweg 1 des OWV-Leuchtenberg sehr gut markiert .



In dem Waldstück liegen mehrere auffallend große Granitblöcke aus Leuchtenberger Granit, die als Folge der Wollsackverwitterung ausgeprägt rundliche Formen aufweisen. Kreisheimatpfleger Peter Staniczek zweigte zunächst zu einer besonders eindrucksvollen, versteckten Felsgruppe ab:  die „Hände Gottes“, eines der schönsten Granitgeotope Nordostbayerns. Einer der Felsblöcke zeigt nämlich sehr markante rinnenförmige Vertiefungen, die als Granitkarren oder Pseudokarren bezeichnet werden.


Zurück auf dem Wanderweg ging es weiter abwärts zum Schafsteg, einem Übergang über die Lerau, bestehend aus massiven, aber schmalen Steinquadern.





Der Leraubach bildet von Osten kommend zwischen Schafsteg und seiner Mündung in die Luhe bei der Burgmühle eine blockreiche Gefällstrecke. Streckenweise durchquert der Bach ein Blockmeer. Der Wanderweg 1 oder Burgenweg führt auf einem gut begehbaren Pfad durch das romantische Tal, das auch als Wolfslohklamm in den topographischen Karten verzeichnet wird. Die Bezeichnung Klamm ist allerdings irreführend, da es sich nicht um eine Klamm, sondern um ein Kerbtal (V-Tal) handelt. In der Uraufnahme von 1808-1864 wird der Name Wolfslohklamm noch nicht geführt. Mundartlich wird der Begriff „Wolfslou“ verwendet.



Bald stieg der Weg leicht bergauf durch den Hang der „Poppenhofer Aicha“, bis die Wandergruppe auf dem steil aufragenden Wolfslohfelsen angekommen war. Etwa 15 Meter ragt die Felsengruppe senkrecht über dem Blockmeer des Flussbetts empor. Nur wenige schwindelfreie Teilnehmer wagten sich bis an den Rand des exponierten Felsturms.



Nach dem Abstieg folgte man dem Bachlauf etwa einen Kilometer bis die Wegemarkierung nach links den Weg über eine Fußgängerbrücke anzeigte. Ins Gespräch vertiefte Wanderer übersehen diese leicht. Nun waren es nur noch 400 Meter bis zur Burgmühle. Mit einem kleinen Abstecher machte Staniczek die Gruppe auf den Zusammenfluss von Luhe und Lerau aufmerksam.

Burgmühle – Schmelzmühle – Hammermühle

Vorsichtig wurde die Ostmarkstraße nach Süden zur Schmelzmühle überquert. Diese diente wohl der „Eisenschmelze“ und etwa ab dem 18. Jahrhundert als „Glasschmelze“. Auf die Eisenindustrie der Leuchtenberger Landgrafen weist auch der flussabwärts liegende Hammerlückenrieth, heute Hammermühle, hin.
Ab der Schmelzmühle führte ein weithin unbekannter, nicht markierter Weg entlang des Werkbachs und der Luhe Richtung Lückenrieth. Nach ca. 600 Metern wechselte man auf die Fahrstraße und legte die restlichen 400 Meter auf Teer zurück.
Das Ziel – die Mühlenbäckerei der Familie Heribert und Lilly Lindner – war erreicht. Zuvor wies der Kreisheimatpfleger noch auf das gegenüber liegende Gatter am Leuchtenberger Hang hin, wo man die Auerochsenherde (sog. Heckrinder) der Familie Mages auf der Weide beobachten konnte. In unserer Region ein seltener Anblick.
Der krönende Abschluss der eineinhalbstündigen Wanderung war natürlich die Einkehr. Im Innenhof der urigen Hammermühle. Hier hatten die sympathischen Lindners Tische und Stühle unter Sonnenschirmen hergerichtet und eine reichhaltige Brotzeit serviert. Natürlich fehlte auf der liebevoll angerichteten Tafel auch nicht das weit über die Region hinaus beliebte Holzofenbrot aus der hauseigenen Mühle.
Ein herrlicher Sommerabend fand einen würdigen Abschluss.


Peter Staniczek, Kreisheimatpfleger




Bilder: S. Maier; Peter Voith;
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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